In Speyer war für die Gladbacher bereits im Halbfinale Ende.

 

Speyer. Auch beim neuerlichen Anlauf in Speyer wurde es nichts mit dem ersten Meistertitel für das Frauenteam des 1. JC Mönchengladbach. Am Samstag unterlag die Mannschaft von Trainer Stefan Küppers im Halbfinale, für das die Gladbacher als Staffelmeister gesetzt waren, dem TSV München-Großhadern mit 4:9. Ein Ergebnis, das deutlicher klingt, als es auf der Matte ausgesehen hatte.

Eines der Probleme war, dass die kurzfristig verpflichtete Polin Karolina Pienkowska die für einen Erfolg notwendigen Punkte aus ausländischer Verstärkung nicht einfahren konnte. Im ersten Vergleich unterlag sie, im zweiten holte sie zumindest ein Unentschieden. „Wir konnten Pienkowska verpflichten oder es lassen. Aber sie ist jung und kann in Zukunft bei uns eine Rolle spielen“, sagte Küppers.

Scherbarth hatte Gladbach mit 1:0 in Führung gebracht

Begonnen hatte der Vergleich aus Gladbacher Sicht perfekt, denn Ulrike Scherbarth besorgte das 1:0. Nicht lumpen ließ sich auch die Niederländerin Sanne Verhagen, die zweimal jeweils mit Haltegriff siegte. „Sie hat alles für das Team gegeben. Sie stand uns als WM-Dritte zur Verfügung, während andere im Urlaub sind“, lobte Küppers.

Und weil Julia Tillmanns, durch die Verletzung von Jasmin Külbs im Schwergewicht startend, einen fast aussichtslosen Rückstand noch in einen Sieg verwandelte, stand es zur Pause nur 3:4. „Dann sind wir aber mit Niederlagen von Ulrike Scherbarth und Mira Ulrich nicht so aus der Pause gekommen, wie es hätte sein müssen“, befand Küppers.

In der Tat war es danach gelaufen, letztlich auch rechnerisch, als Julia Tillmanns ohne erkennbaren Grund disqualifiziert wurde. „Es hieß, die Hand wäre am Bein zu weit unten gewesen. Aber das wird in der Praxis so nicht bewertet“, sagte Küppers. Die Tatsache, dass die Niederlage dadurch so deutlich klang, ärgerte ihn am meisten.

„Das habt ihr einfach nicht verdient“, ließ er die Mannschaft später beim Essen wissen. Ein kleiner Trost war, neben dem vorher schon erarbeiteten dritten Platz, dass die Münchnerinnen im Finale auch Gastgeber Speyer beim 11:3 keine Chance ließen.

Parallel platze auch der Traum der Männer von der Rückkehr in die Erste Liga. In Holle verlor das Team von Vahid Sarlak 4:10. „Es wäre aus verschiedenen Gründen vielleicht gar nicht gut gewesen, aufzusteigen“, sagte Cheftrainer Küppers dazu.

Von Sascha Köppen